Gestatten: Micha... |
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Mein erster Kontakt mit dem Klettersport basiert auf alten Bergsteigergeschichten meiner Eltern. Da mein Vater aber einen Kletterunfall erlitt und wir im absoluten Flachland wohnten, begann ich erst mit 22 Jahren mit dem Sportklettern. Meine Ausbildung zum Goldschmied hatte ich gerade abgeschlossen, da zog es mich für ein Jahr nach Australien. Einerseits vertiefte ich hier meine beruflichen Fähigkeiten, andererseit bietet Down Under einem Sportkletterer ungeahnte Möglichkeiten. In Brisbane, meiner ersten Station, gibt es die Kangaroo Point Cliffs. Ein 200m langer und 12-18m hoher Naturfelsen inmitten der Stadt. Absolut genial. Auch mit den Glass House Mountains, den Grampians oder den Blue Mountains verbinde ich unvergessliche Klettererinnerungen. | ||
Der Wunsch den direkten Kontakt zu den immensen Edelsteinvorkommen zu finden, erfüllte sich für mich gleich zweifach. In Brisbane verarbeitete ich Diamanten bis 3,0 ct zu exklusivem Schmuck. Coober Pedy hingegen brachte mich den Opalen näher. Ich hatte die Möglichkeit den Opal unter Tage zu fördern, lernte das Opalschleifen und verarbeitete später die Steine. Obwohl hier die rote Wüste das Kletterherz verzweifeln lässt, keimte in mir die Idee Kletterschmuck herzustellen und die ersten drei Klettermännchen entstanden. Zurück in Deutschland stellte ich eine Kollektion aus Piercing-, Hals- und Ohrschmuck zusammen. | ||
Und ihr werdet es nicht glauben, in Mitteldeutschland gibt es doch Berge. Allerdings wachsen die nach unten und heißen Steinbrüche, wie die bei Löbejün, ein absoluter Porphyr-Leistenzauber. Beruflich zog es meine Klettermännchen und mich dann nach Stuttgart. Durch neu gewonnene Freunde lernte ich schnell die hiesigen Kletterparadiese kennen. Empfehlen kann ich die Schwäbische Alb, die ist zwar aufgrund brüchigen Gesteins und moosiger Passagen etwas gewöhnungsbedürftig, aber von diesen Erlebnissen erzählt man noch in 30 Jahren. Ein zweites Muß ist das Donautal. Hier klettert man Touren von mehreren Seillängen und ist man oben, haut einen der Blick ins Tal aus den Schuhen. | ||
Seit 2006 treibe ich mich wieder in der Magdeburger Gegend herum. Ich
habe mich als reisender Goldschmied selbstständig gemacht und gebe so
Schmuckkurse, in denen beispielsweise angehende Ehepartner ihre Ringe
selber bauen können. Das Klettern kommt aber auch nicht zu kurz. Denn schaut man etwas über den Flachlandrand hinweg, hat man gleich den Harz, das Weserbergland oder das Elbi vor der Nase. Vielleicht sehen wir uns in der Vertikalen ;-) |